Fetale Hypothyreose

Gyn-Depesche 7/2002

Intrauterine Therapie möglich

Eine intrauterin identifizierte und therapierte Hypothyreose verringert nicht nur die geburtshilflichen Komplikationen, die mit einer großen Struma verbunden sind, sondern verbessert möglicherweise auch die Prognose für ein normales Wachstum und eine normale geistige Entwicklung des Kindes. Ein Fallbericht dokumentiert die erfolgreiche Therapie der fetalen Hypothyreose in der 29. SSW.

Bei einer 30-jährigen Schwangeren wurde das fetale Wachstum in der 28. SSW sonographisch überprüft. Ein stark verdickter Hals des Fetus ließ auf ein Struma schließen. Familiäre oder maternale Thyroid- oder Autoimmunerkrankungen waren nicht aufgetreten. Die Analyse der fetalen Blutproben bestätigte die Diagnose der fetalen Hypothyreose. Zu Beginn der Therapie wurde mehrmals intra-amniotisch Tri-Iodothyreonin (T3) und anschließend Thyroxin injiziert. Während dieser Zeit entwickelte sich die fetale Struma zurück, die Nackenflexion nahm zu und das Polyhydramnion normalisierte sich. Nach der Geburt lagen die TSH-Werte im Normbereich, die Thyroxinwerte waren reduziert. Der Säugling erhielt daraufhin täglich Thyroxin oral verabreicht. Sieben Wochen nach der Geburt war das Neugeborene klinisch euthyreot. Die neurologische Entwicklung war im Alter von zwei Jahren normal.

Quelle: Agrawal, P: Intrauterine diagnosis and management of congenital goitrous hypothyroidism, Zeitschrift: ULTRASOUND IN MEDICINE AND BIOLOGY, Ausgabe 5 (2002), Seiten: 501-505

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