Menstruation und Mortalität

Gyn-Depesche 2/2021

Irreguläre und lange Zyklen ungünstig

Ein unregelmäßiges Zyklusgeschehen oder große Abstände zwischen den Regelblutungen erhöhen vermutlich das Risiko für einen frühen Tod.
Der Menstruationszyklus spiegelt den Gesundheitszustand einer Frau wider, fanden Forscher:innen heraus: Unregelmäßige und verlängerte Zyklen sind Ausdruck einer gestörten Funktion der Hypothalamus- Hypophysen-Ovar-Achse und gehen nachweislich mit einem erhöhten Risiko für Krebserkrankungen, eine KHK, einen Typ-2-Diabetes oder psychische Erkrankungen einher. Ob diese Zyklusanomalien auch für ein prämatures Versterben prädisponieren, untersuchten sie anhand von 79.505 prämenopausalen Teilnehmerinnen der Nurses’ Health Study: Die Frauen litten weder an Herzkreislauferkrankungen noch an einem Diabetes oder einer Krebserkrankung und hatten Angaben zu ihrem Zyklusgeschehen vom Jugendalter bis zum Alter von 46 Jahren gemacht. Während der 24-jährigen Nachbeobachtungszeit zeigte sich: Unregelmäßige oder gar keine Regelblutungen in der Adoleszenz, im Alter zwischen 18 und 22 Jahren bzw. im mittleren Erwachsenenalter erhöhten das Risiko für ein Versterben vor dem 70. Geburtstag um 18, 37 bzw. 39 %. Eine Verlängerung des Zyklus auf 40 oder mehr Tage ging ebenfalls mit einer signifikanten Mortalitätszunahme einher. Raucherinnen waren insgesamt etwas stärker gefährdet. Der Mortalitätsanstieg ist im Wesentlichen auf Herzkreislauferkrankungen zurückzuführen, schließen die Forscher:innen. Sie halten das Zyklusgeschehen einer Frau für einen wichtigen Gesundheitsindikator. LO
Quelle: Wang YX et al.: Menstrual cycle regularity and length across the reproductive lifespan and risk of premature mortality: prospective cohort study. BMJ 2020; 371: m3464; doi: 10.1136/bmj.m3464
ICD-Codes: N92.6

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