226 Patientinnen wurden durchschnittlich nach etwa fünf Wochen (Bereich zwei bis acht Wochen) adjuvant bestrahlt, mit oder ohne Chemotherapie. Im Vergleich der Patientinnen, die spätestens fünf Wochen nach OP eine Adjuvanz erhalten hatten und denen mit längerem Intervall zeigte sich weder in der Gesamtpopulation noch in der Subgruppe der Patientinnen mit FIGO-Stadium IA2 bis IB1 ein statistisch signifikanter Unterschied hinsichtlich krankheitsfreiem und gesamtem Überleben (DFS und OS).
Je früher, desto besser?
Bei den Patientinnen in fortgeschritteneren Stadien (IB2 bis IIA) mit kurzem Intervall bis zur Adjuvanz betrug die Fünfjahres-OS-Rate 89 % gegenüber 72 % bei jenen mit längerem Intervall. Der Unterschied war knapp statistisch signifikant (p = 0,050). In der Subgruppe mit FIGO IB2 bis IIA war auch das DFS bei den Patientinnen signifikant höher, die die adjuvante Therapie früher erhalten hatten, und die Multivarianzanalyse zeigte eine Korrelation kurzer Intervalle sowohl mit dem DFS als auch mit dem lokalrezidivfreien Überleben.
Die Aussagekraft der Studie ist durch eine Reihe von Faktoren eingeschränkt. Zum einen handelt es sich um eine monozentrische, retrospektive Studie mit den entsprechenden möglichen Fehlerquellen. Die Subgruppen umfassten sehr kleine Fallzahlen und das Biasrisiko bei Bewertung eines – zudem nur knapp erreichten – signifikanten Unterschieds in einer Subgruppe bei fehlender Signifikanz in der Gesamtpopulation ist groß. Konfidenzintervalle wurden nicht angegeben. Zudem sind weder die Kriterien berücksichtigt, nach denen kürzere oder längere Intervalle festgelegt wurden noch nicht-medizinische Faktoren, die die Länge des Intervalls zwischen OP und Adjuvanz beeinflusst haben könnten. TH