Auch eine HPV-induzierte Läsion

Gyn-Depesche 1/2009

Ist eine topische Therapie intraepithelialer Neoplasien der Vulva möglich?

Bei intraepithelialen Neoplasien der Vulva wird üblicherweise chirurgisch behandelt, um das Fortschreiten zu einem invasiven Karzinom auszuschließen. In einem großen Teil der Fälle bleiben danach aber positive Resektionsränder zurück, der Eingriff kann die Vulva deformieren und die Papillomaviren, die Ursache der Läsion sind, werden nicht eliminiert; Rezidive sind daher vorprogrammiert.
Praxisfazit
?! Imiquimod bindet an den Toll-like-Rezeptor 7. Damit wird eine intrazelluläre Signalkaskade angestoßen, die verschiedene Immunreaktionen auslöst. Das Medikament fördert die Reifung antigenpräsentierender Zellen, induziert die Sekrtetion inflammatorischer Zytokine und bewirkt einen Shift zu Typ-1-T-Zell-Immunität; es wirkt auch direkt apoptotisch auf Tumorzellen. Die Ergebnisse sind am besten, wenn schon eine T-Zell-Reaktion gegen HPV 16 besteht.

Für oberflächliche Läsionen, die durch HPV hervorgerufen werden, kommt im Prinzip eine topische Therapie mit dem Immun-Response-Modifier Imiquimod in Frage. In dieser Indikation war er bisher nur in kleinen Studien eingesetzt worden. Nun prüfte ihn eine niederländische Arbeitsgruppe in einer Doppelblindstudie.

52 Frauen mit einer solchen Neoplasie (Grad 2 oder 3) applizierten zweimal wö­chentlich 5%ige Imiquimod-Creme oder Plazebo. Nach 20 Wochen waren die Läsionen unter Verum in 81% der Fälle um mindes­tens 25% zurückgegangen, unter Plazebo in keinem Fall. Histologische Regressionen fanden sich unter Verum signifikant häufiger als unter Plazebo. Ursprünglich war bei 96% der Fauen HPV-DNA nachgewiesen worden; nach der Behandlung waren 58% frei davon (Plazebo: 8%). Der Juckreiz ging unter Imiquimod signifikant zurück. Bei zwei Frauen unter Plazebo und bei einer unter Verum entwickelte sich die Läsion invasiv weiter. Neun Frauen unter Imiquimod zeigten in Woche 20 eine komplette Response und waren auch nach zwölf Monaten krankheitsfrei (keine Plazebo-Patientin).

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