Aus den Akten einer US-Gesundheitsorganisation gingen die Daten von 3573 Patientinnen hervor, die aufgrund eines Mikrohämaturie-Befunds urologisch abgeklärt wurden. Bei drei Viertel der Frauen ließ sich Ursache nicht klären. Etwa ein Viertel litt an Urolithiasis. In 47 Fällen (1,3%) fand sich ein Nieren-, Blasen- oder Ureterkarzinom. Ein etwa dreifach erhöhtes Tumor-Risiko fand sich bei Frauen über 60 Jahren sowie Exoder Noch-Raucherinnen. Auf über das Sechsfache stieg es bei Frauen, bei denen in den vergangenen sechs Monaten eine Makrohämaturie aufgetreten war. Auch eine ausgeprägte Mikrohämaturie erwies sich als unabhängiger Risikofaktor. Für Patientinnen mit allen vier Faktoren betrug das Risiko für einen urologischen Tumor 10,8%. CW
Hämaturie
Gyn-Depesche 3/2017
Ist's ein Tumor?
Eine Mikrohämaturie hat gerade bei Frauen meistens harmlose Ursachen. In bestimmten Fällen kann sich dahinter jedoch ein urologischer Tumor verbergen. Nur wann?
Quelle:
Lippmann QK et al.: Evaluation of microscopic hematuria and risk of urologic cancer in female patients. Am J Obstet Gynecol 2017; 216: 146.e1-7
ICD-Codes:
R31