Geringe Komplikationsraten

Gyn-Depesche 1/2016

IUD-Insertion auch bei jungen Mädchen kein Problem

Nach wie vor scheuen insbesondere in den USA viele Ärzte davor zurück, jungen Mädchen eine Spirale einzusetzen. Die Sorge vor Schwierigkeiten bei der Insertion ist jedoch unbegründet, wie eine US-amerikanische Kohortenstudie ergab.

In einem Familienplanungszentrum in Colorado wollten sich 1177 Mädchen und junge Frauen zwischen 13 und 24 Jahren ein Kupferoder Levonorgestrel-IUD einsetzen lassen. 59% davon waren Nulliparae, 15% jünger als 18 Jahre.
Bei 1132 Teilnehmerinnen gelang die Insertion beim ersten Versuch. In 21 Fällen waren dazu zusätzliche Maßnahmen erforderlich – etwa mechanische oder medikamentöse Zervixdilatation, Parazervikalblock, Ultraschallkontrolle oder ein zweiter Arzt. Signifikante Unterschiede bei den Erfolgsraten fanden sich weder zwischen Nulliparae und Parae (95,8% vs. 96,7%) noch zwischen Patientinnen unter und über 18 Jahren (95,5% vs. 96,3%). Auch der IUD-Typ zeigte keinen wesentlichen Einfluss: Beim Kupfer-T schlugen 5,6% der ersten Insertionsversuche fehl, beim LNG-IUD 3,3%. In sieben Fällen hatte das medizinische Personal übermäßige Schmerzen notiert, in fünf Fällen vasovagale Episoden. Von den 45 Frauen mit einem misslungenen ersten Versuch entschieden sich 21 für eine andere Kontrazeptionsmethode. 18 wagten einen zweiten Insertionsversuch. Nach einem halben Jahr betrug die Ausstoßungsrate 3%, unabhängig vom Alter, der Parität oder dem IUD-Typ. Bei 34 Teilnehmerinnen wurde das IUD aufgrund von Schmerzen, Blutungen oder auf eigenen Wunsch entfernt.
Aus Sicht der Autoren sind IUDs als First-line- Option auch für junge Mädchen geeignet. Fehlende Möglichkeiten zur Zervixdilatation oder Parazervikalblockade sollten dabei nicht als Hinderungsgrund angesehen werden. CW
Quelle:

Teal SB et al.: Insertion characteristics of intrauterine devices in adolescents and young women: success, ancillary measures, and complications. Am J Obstet Gynecol 2015; 213: 515.e1-5

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