In medizinischen Datenbanken fanden sich 41 Studien aus den Jahren 2010 bis 2019, in denen das Blutungsmuster, die Abbruchraten und die Patientinnenzufriedenheit unter der Kontrazeption mit einem Levonorgestrel-(LNG-) oder Kupfer-IUP untersucht wurden. Neun Studien evaluierten Veränderungen der Menstruationsblutung nach der Insertion eines LNG-IUP. Rund 90 % der befragten Frauen berichteten von einer Reduktion der Blutungen innerhalb der ersten zwölf Monate. Die Amenorrhoe-Raten stiegen mit zunehmender Tragedauer kontinuierlich an und betrugen im fünften Jahr zwischen 42 und 62 %. In zwei Studien zur Kupferspirale gaben dagegen rund 40 % der Teilnehmerinnen an, längere oder stärkere Blutungen zu erleben. Diese Unterschiede bestätigten sich in vier Studien, die beide IUPs direkt miteinander verglichen.
Die Abbruchrate lag bei der Hormonspirale im ersten Jahr in sieben Studien zwischen 13 und 21 %. Sofern angegeben, war die Unzufriedenheit mit dem Blutungsmuster in 11 bis 30 % der Fälle der Grund für die Entfernung des IUPs. Beim Kupfer-T waren die Zahlen geringfügig höher: Insgesamt zehn Studien bezifferten die Abbruchrate im ersten Jahr mit 8,5 bis 32 %, bei den kleineren Modellen (VeraCept175, Mini TT380 Slimline) zum Teil deutlich darunter. Rund ein Drittel der Patientinnen wünschte die Entfernung der Spirale aufgrund der Blutungsstärke oder Schmerzen. Im direkten Vergleich schnitt das LNG-IUP hinsichtlich der Abbruchrate in den meisten Studien besser ab; zudem war das Blutungsmuster beim Kupfer-IUP häufiger der Grund für den Wechsel der Kontrazeptionsmethode. In den meisten Fällen fand dieser innerhalb des ersten Jahres nach der Insertion statt. Hinsichtlich der Zufriedenheit fand das Review-Team kaum Differenzen zwischen Anwenderinnen der Hormon- und der Kupferspirale. Mit diesem Endpunkt befassten sich insgesamt 18 Studien. Bei beiden IUP-Typen ergaben sich größtenteils Werte zwischen 80 und 100 %. Auch im direkten Vergleich trat in keiner von sechs Studien ein signifikanter Unterschied zutage. Wie die Patientinnen ihre Blutungen empfanden, wurde lediglich beim LNG-IUD abgefragt. In fünf Studien äußerten sich 61 bis 92 % einigermaßen bis sehr zufrieden damit.
Die Tatsache, dass relativ viele Frauen das IUP aufgrund des Blutungsmusters vorzeitig wieder entfernen lassen, unterstreicht nach Ansicht der Wissenschaftler:innen die Bedeutung einer individuellen Beratung. Die Patientin sollte eingehend über zu erwartende Blutungsveränderungen bei den beiden IUP-Typen informiert werden, um gemeinsam mit ihr das am besten zu ihren Vorstellungen und Wünschen passende Präparat zu finden. CW