„Bedarfsgerechte“ Ovulation?

Gyn-Depesche 5/2020

Je mehr Sex, desto später die Menopause

Zwei britische Anthropologinnen fanden Belege für die These, dass das Sexualleben die Dauer der Fruchtbarkeit beeinflusst.
An der US-amerikanischen SWAN-Studie (Study of Women’s Health Across the Nation) nahmen 2.936 prämenopausale Frauen z wischen 4 2 u nd 5 2 J ahren t eil, d ie b ei jährlichen Follow-ups Auskunft über ihre sexuelle Aktivität gaben. Innerhalb von zehn Jahren hatten 45 % der Frauen ihre natürliche Menopause erreicht.
Bei der Auswertung der Daten zeigte sich: Bei Frauen, die mindestens einmal pro Woche sexuelle Kontakte hatten oder masturbierten, war die Menopause mit einer um 28 % höheren Wahrscheinlichkeit noch nicht eingetreten. Als Vergleichsgruppe dienten dabei Frauen mit weniger als einmal monatlichen sexuellen Aktivitäten. Mögliche Einflussfaktoren wie Beziehungsstatus, Nikotinkonsum, BMI, Menarchenalter und Östradiolspiegel waren bei der Analyse bereits berücksichtigt.
Wenn eine Frau sexuell inaktiv ist, macht es aus evolutionsbiologischer Sicht für den Organismus keinen Sinn, weiterhin in den energieaufwändigen Prozess der Ovulation zu investieren. Regelmäßiger Sex, so die Interpretation der Studienautorinnen, signalisiert dem Körper dagegen, dass noch die Chance besteht, schwanger zu werden – und noch einige Zeit lang reife Eizellen produziert werden müssen. CW
Quelle: Arnot M, Mace R: Sexual frequency is associated with age of natural menopause: results from the Study of Women’s Health Across the Nation. R Soc open sci 2020; doi: 10.1098/rsos.191020

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