Praxis-Tipp

Gyn-Depesche 1/2019

Joggen für Schwangere: Kein Risiko!

Beim Joggen wird der Beckengürtel bei jedem Schritt starken Kräften ausgesetzt, und der Uterus förmlich durchgeschüttelt. Dass dadurch das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen steigt, muss man aber nicht fürchten.

Dies ergab eine Umfrage von knapp 1.300 Frauen, die regelmäßig im Park joggten und bereits eine Schwangerschaft hinter sich hatten. 45 % von ihnen hatten das Lauftraining während ihrer Schwangerschaft bzw. sobald sie von dieser wussten, eingestellt. 15 % hatten im ersten, 25 % im zweiten Trimenon damit aufgehört, 16 % hatten auch im dritten Trimenon trainiert.
Ob nun die Frauen während ihrer Schwangerschaft gejoggt hatten oder nicht, hatte weder einen Einfluss auf das Schwangerschaftsalter bei der Geburt (279,0 vs. 279,6 Tage), noch auf Abweichungen von einem normalen Geburtsgewicht (44,9 vs. 46,9 %) oder die Frühgeburtenrate (5,9 vs. 7,6 %).
Nur einen Nachteil hatte das regelmäßige Laufen: Gegenüber Nicht-Läuferinnen war die Rate an assistierten vaginalen Entbindungen bei den Läuferinnen um ca. 30 % höher (22 vs. 27 %; OR 1,32; 95%-KI 1,02 - 1,71; p = 0,03). Dies lag vermutlich an der besser trainierten und daher weniger nachgiebigen Beckenbodenmuskulatur der sportlicheren Schwangeren. Aus Sicht der Autoren sind die Vorteile der regelmäßigen Bewegung während der Schwangerschaft aber wesentlich größer. OH
Quelle:

Kuhrt K et al.: Is recreational running associated with earlier delivery and lower birth weight in women who continue to run ... BMJ Open Sport Exerc Med 2018; 4(1): e000296

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