Eine aktuelle Übersicht fasst die potenziellen kardiovaskulären Auswirkungen von Osteoporose-Medikamenten zusammen.
Die Supplementation von Kalzium könnte theoretisch eine Atherombildung durch Kalziumablagerungen verursachen. In einer Studie wurde gezeigt, dass diese mit einem Myokardinfarkt assoziiert ist. Diese Daten konnten allerdings nicht repliziert werden. Die tägliche Einnahme von 1.000 mg verringert das Frakturrisiko ohne Hinweise auf kardiale unerwünschte Ereignisse, es besteht allerdings Unsicherheit hinsichtlich einer hohen täglichen Kalziumaufnahme (über 1.200-1.500 mg täglich). Angesichts der Tatsache, dass höhere Einnahmen keinen nachgewiesenen Vorteil für die Kochenmineralisation haben, sollte eine übermäßige Kalziumaufnahme daher vermieden werden. Die Vitamin-D-Supplementation wurde ausführlich auf kardiovaskuläre Auswirkungen hin untersucht, jedoch ohne konsistente Ergebnisse. Bei den üblichen Dosierungen von Vitamin D (800 IE täglich) liegen keine kardialen Hinweise vor. Kürzlich wurde gezeigt, dass Romosozumab möglicherweise kardiovaskulären Einfluss aufzeigt und wird dahingehend überwacht. Eine Romosozumab- Therapie ist bei Patienten einer Myokardinfarkt-Vorgeschichte oder ischämischem Schlaganfall daher kontraindiziert. Die Grafik zeigt das Risiko-Nutzen-Profil für eine Hormonersatztherapie (E = nur Östrogen, E+P = Kombi-Therapie) in den Wechseljahren. Betrachtet man speziell die kardiovaskulären Risiken, so ist das Risiko venöser Thromboembolien und Schlaganfälle zwar durch die Verwendung sowohl kombinierter als auch reiner Östrogenformulierungen erhöht, offenbar gibt es aber gleichzeitig einen protektiven Effekt auf koronare Herzkrankheiten und die Gesamtmortalität. Die Therapie gilt aus kardialer Sicht als potenziell sicher, wenn sie innerhalb der ersten zehn Jahre nach Eintritt in die Wechseljahre begonnen wird. DM