Kinder mit Asthma

Gyn-Depesche 3/2016

Katzen ja, Kaninchen lieber nicht

Inwiefern der Kontakt mit Haustieren pränatal und in den ersten Lebensjahren zu Asthma und Allergien beitragen kann, ist nicht eindeutig geklärt. Eine aktuelle Studie zeigt, welche Tiere das spätere Risiko für pfeifende Atemgeräusche erhöhen.

Forscher analysierten Studiendaten einer Geburtenkohorte aus dem UK mit insgesamt knapp 14 000 Kindern. Ihre Mütter befragte man während der Schwangerschaft sowie jährlich bis zum siebten Lebensjahr des Kindes, ob und in welchen Abständen bei ihrem Kind Asthma-typische pfeifende Atemgeräusche aufgetreten sind. Die Teilnehmerinnen sollten auch angeben, ob und welche Haustiere sie hielten. Im Alter von acht Jahren wurde die Lungenfunktion der Kinder untersucht (Einsekundenkapazität FEV1 und forcierte Vitalkapazität).
Ein vollständiger Datensatz lag für 4706 Kinder vor. Insgesamt erhöhten Tiere im Haushalt das Risiko für ein pfeifendes Atemgeräusch bei Kindern im Alter von sechs bis acht Monaten um 13%, beeinflussten das Risiko in höherem Alter aber nicht mehr. Wer mit Katzen aufwuchs, wies ein um 6% geringeres Risiko für das Auftreten von Pfeifgeräuschen auf. Das Halten von Hasen oder anderen Nagetieren erhöhte dagegen das Risiko für persistierende Atemgeräusche um 21% bzw. 11%, wobei vor allem Kleinkinder betroffen waren.
Paradoxerweise wiesen Kinder von Hasenoder Vogelbesitzern im Alter von acht Jahren eine geringfügig bessere Lungenfunktion auf als die anderen Kinder. Die Autoren vermuten, dass es sich dabei eher um einen Zufallseffekt handelt. Fische oder Schildkröten hatten auf das Risiko übrigens keinen Einfluss, Hunde und Vögel erhöhten das Risiko für Atemgeräusche nur bei sechs bis acht Monate alten Kindern.
Zwar lassen die Ergebnisse keinen Rückschluss auf einen kausalen Zusammenhang zu, doch könnten sie laut den Autoren (zukünftige) Eltern bei der Wahl eines geeigneten Haustieres unterstützen. OH
Quelle:

Collin SM et al.: Associations of pet ownership with wheezing and lung function in childhood: findings from a UK birth cohort. PLoS One 2015; Epub Jun 10; doi: 10.1371/journal.pone.0127756

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