Kosmetische Brustvergrößerung

Gyn-Depesche 4/2002

Kein höheres Krebsrisiko durch Silikon-Implantate

Viele Frauen lassen sich aus kosmetischen Gründen die Brüste operativ vergrößern. In der Regel werden Silikon-Implantate eingesetzt. Diese Patientinnen sind natürlich besorgt, wenn sie in den Medien immer wieder von einem möglicherweise erhöhten Krebsrisiko für Implantatträgerinnen hören. Amerikanische Wissenschaftler haben in einer Metaanalyse die aktuelle Datenlage zusammengefasst.

Drei Fragen sind für Frauen mit Brustimplantaten besonders wichtig: Ist das Krebsrisiko (für Brustkrebs und andere Karzinome) erhöht? Wird ein Mammakarzinom durch die Implantate eventuell später entdeckt? Ist die Überlebensquote nach der Diagnose Mammakarzinom niedriger und kommt es häufiger zu Rezidiven bei Implantatträgerinnen? Der vorliegenden Metaanalyse zufolge, die mehr als 4770 Studien, Editorials und Leserbriefe berücksichtigte, gibt es keinen überzeugenden kausalen Zusammenhang zwischen Brustimplantaten und Krebserkrankungen. Dabei wurden sowohl Mammakarzinome als auch andere Malignome berücksichtigt. Bei Frauen mit Implantaten, die an einem Mammakarzinom erkranken, wird dieses in der Regel nicht später erkannt als bei Frauen ohne Implantate. Die Rezidivhäufigkeit ist bei Implantatträgerinnen nicht erhöht, die Überlebensquote nach Krebserkrankung nicht reduziert. (MO)

Quelle: Hoshaw, SJ: Breast implants and cancer: causation, delayed detection, and survival, Zeitschrift: PLASTIC AND RECONSTRUCTIVE SURGERY, Ausgabe 107 (2001), Seiten: 1393-1407

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