In zwei brasilianischen Großstädten untersuchte man den zervikovaginalen Abstrich von 1.349 asymptomatischen Schwangeren in der 20. bis 25. SSW mittels Kulturmedien auf Mykoplasmen. Bei 12,4 % fand sich eine Infektion mit Ureaplasma-Spezies, bei 2,7 % mit Mycoplasma hominis und bei 2,9 % eine Co-Infektion mit beiden Bakterien. Bei 89 Frauen (6,8 %) kam es zu einer spontanen Frühgeburt vor der 37. SSW.
Eine signifikante Assoziation der genitalen Mykoplasmen-Besiedlung mit dem Frühgeburtsrisiko ergab sich aber nicht – weder für die jeweiligen Bakterientypen noch für eine Co-Infektion. Eine anhand des Nugent- Scores diagnostizierte bakterielle Vaginose lag bei Mykoplasmen-infizierten Frauen zwar häufiger vor – jedoch wirkte sich auch das nicht auf die Frühgeburtenrate aus. Regressionsanalysen mit verschiedenen potenziellen Einflussgrößen offenbarten stattdessen die bekannten Risikofaktoren für eine spontane Frühgeburt: Eine Zervixlänge von 2,5 cm oder weniger vervierfachte das Risiko, bei mindestens einer früheren Frühgeburt stieg es auf das Zwölffache. CW