Mammakarzinomrisiko

Gyn-Depesche 3/2018

Kein Vorteil für Vegetarier

Niedrigere Brustkrebsraten in südasiatischen Ländern haben zu der Hypothese geführt, dass eine vegetarische Ernährung das Erkrankungsrisiko senken könnte. Eine große indische Fall-Kontroll-Studie bestätigt das jedoch nicht.

In acht Kliniken gaben 2101 Patientinnen mit neu diagnostiziertem invasiven Mammakarzinom Auskunft über ihre Ernährungsgewohnheiten. Verglichen wurden sie mit einer Kontrollgruppe aus 2255 Frauen gleichen Alters aus der gleichen Region ohne Brustkrebsdiagnose. Gut ein Viertel der im Schnitt knapp 50 Jahre alten Befragten ernährte sich sein Leben lang vegetarisch. Die meisten von ihnen verzehrten auch keine Eier. Alkohol-und Nikotinkonsum waren kaum verbreitet, ebenso wie die Einnahme von Hormonen.
In Multivarianzanalysen zeigte sich kein signifikanter Unterschied im Brustkrebsrisiko zwischen Vegetarierinnen und Nicht-Vegetarierinnen (OR 1,09). Bekannte Risikofaktoren wie Übergewicht und Adipositas sowie der protektive Effekt längeren Stillens bestätigten sich dagegen. Frauen aus ländlichen Gebieten wiesen ein um ein Viertel geringeres Erkrankungsrisiko auf als Stadtbewohnerinnen.
Eine kürzlich veröffentlichte Metaanalyse fand ebenfalls keine signifikante Assoziation zwischen Vegetarismus und dem Risiko für Brustkrebs. CW
Quelle:

Gathani T et al.: Lifelong vegetarianism and breast cancer risk: a large multicentre case control study in India. BMC Women‘s Health 2017; 17: doi 10.1186/ s12905-016-0357-8

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