Kaiserschnitt

Gyn-Depesche 5/2014

Kein Vorteil für resorbierbare Klammernähte

Sind resorbierbare Klammern zum Hautverschluss nach Sectio für die Patientin tatsächlich schmerzärmer und angenehmer als herkömmliche Metallklammern? Eine US-amerikanische randomisierte Studie bezweifelt das.

Nach einer geplanten Sectio mit Pfannenstiel-Schnitt wurde die Haut bei 50 Frauen mit Metallklammern verschlossen und bei 50 mit resorbierbaren intrakutanen Klammern. Weder die Patientinnen noch das Pflegepersonal wussten, welche Art Klammern verwendet wurden. Die Stärke der postoperativen Schmerzen wurde anhand einer visuellen Analogskala am Tag nach der Operation und bei Entlassung bestimmt. Zusätzlich wurde der Verbrauch oraler Analgetika (Oxycodon/ Paracetamol) gemessen. Signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen traten nicht zutage. Auch Wund- komplikationen kamen etwa gleich selten vor. Allerdings dauerte der Wundverschluss mit re- sorbierbaren Klammern durchschnittlich 3,5 Minuten, mit Metallklammern hingegen nur 1,4 Minuten. Der Metallklammerverschluss kostete inklusive OP-Saal und Arbeitszeit für die Klammerentfernung etwa 150 $ (ca. 110 €), die resorbierbare Klammerung fast das Doppelte (285 $/ 208 €). Mit dem optischen Eindruck der entstandenen Narbe zeigten sich beide Gruppen sowohl am Tag der Entlassung als auch nach sechs Wochen gleichermaßen zufrieden. Fast die Hälfte der Frauen mit Metallklammern gab je- doch an, Angst vor der Entfernung der Klammern zu haben. Den Patientinnen diese Sorge zu nehmen, sehen die Studienautoren trotz der höheren Kosten als wesentlichen Vorteil der resorbierbaren Klammern. Auch die für den Hautverschluss benötigte Zeit, so ihre Hoffnung, könnte sich mit zunehmender Erfahrung der Operateure verkürzen. CW

Quelle:

Feese CA et al.: A randomized trial comparing metallic and absorbable staples for closure of a Pfannenstiel incision for cesarean delivery. Am J Obstet Gynecol 209 (2013) 556.e1-6

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