Teilnehmerinnen der multizentrischen Phase- 3-Studie waren mehr als 800 Frauen, die zwischen 1999 und 2004 aufgrund eines ≤5cm großen, invasiven Mammakarzinoms brusterhaltend operiert worden waren. Histopathologisch wurden Metastasen in bis zu zwei der entnommenen SN nachgewiesen. Bei etwa der Hälfte der Frauen erfolgte eine vollständige axilläre Lymphonodektomie. Anschließend erhielten alle eine adjuvante Brustbestrahlung sowie eine Chemo- und/oder endokrine Therapie. Auf eine Radiatio der Axilla wurde verzichtet. Bei der Auswertung der Studiendaten nach einer Nachbeobachtungszeit von rund sechs Jahren hatten sich hinsichtlich des Gesamt- sowie des erkrankungsfreien Überlebens keine Unterschiede gezeigt. Die Analyse des erweiterten Follow-up nach zehn Jahren bestätigte nun diese Ergebnisse. Die Autoren schlussfolgern: Die Empfehlung, bei positivem SN aus Gründen der Tumorkontrolle routinemäßig eine vollständige axilläre Lymphonodektomie durchzuführen, ist nicht länger haltbar. Auch eine Radiatio der Axilla ist nicht in jedem Fall zwingend erforderlich. LO
Mammakarzinom
Gyn-Depesche 2/2018
Keine Axilladissektion trotz SN-Befall?
Haben Patientinnen mit Mamma-Ca im Stadium T1/2 und positivem Sentinel node (SN) langfristig einen Überlebensnachteil, wenn auf eine Axilladissektion verzichtet wird?
Quelle:
Giuliano AE et al.: Effect of axillary dissection vs no axillary ... JAMA 2017; 318(10): 918-26