Aus Literaturangaben wurden die durchschnittlichen Kosten für eine laparoskopische Reanastomose der Eileiter und für eine IVF mit drei Behandlungszyklen ermittelt. Um die anfallenden Gesamtausgaben pro Lebendgeburt abzuschätzen, flossen auch die Kosten für Ein- und Mehrlingsgeburten sowie die jeweiligen Erfolgswahrscheinlichkeiten in die Analyse ein. Bei einer Reanastomose unterschied man außerdem nach der Art der Tubenligatur: Ein mechanischer Verschluss mittels Ring oder Clip lässt sich leichter rückgängig machen als eine bipolare Koagulation oder partielle Salpingektomie.
Als preiswerteste Methode erwies sich die Reanastomose nach Clip- oder Ringverschluss bei Frauen bis 34 Jahren: Sie schlug mit knapp 20 000 $ pro Lebendgeburt zu Buche. Bei älteren Frauen war dies ebenfalls die kosteneffizienteste Variante – auch wenn die Kosten insgesamt stiegen. Selbst nach einer prognostisch ungünstigeren Tubenligatur durch Koagulation oder Resektion war die Reanastomose aus ökonomischer Sicht günstiger als eine IVF. Lediglich bei Frauen über 40 Jahren kann in diesem Fall eine IVF von Vorteil sein, sofern die Kosten hierfür 4500 $ nicht übersteigen. – Im Einzelfall sollte man bei der Entscheidung zwischen IVF und Reanastomose aber viele weitere Faktoren berücksichtigen, etwa BMI, ovarielle Reserve, angestrebte Kinderzahl und Samenqualität des Partners. CW