In der nordbrasilianischen Stadt Parnamirim unterzogen sich 389 Frauen zwischen 40 und 65 Jahren körperlichen Leistungstests. Gemessen wurden die Greifkraft, die Ganggeschwindigkeit über 4 m und die Zeit, die sie benötigten, um fünf Mal ohne Zuhilfenahme der Arme von einem Stuhl aufzustehen. 104 Teilnehmerinnen waren prämenopausal, 152 perimenopausal und 133 postmenopausal.
Während sich die Ganggeschwindigkeit als relativ unabhängig vom Menopausenstatus erwies, nahm die Stärke des Händedrucks nach dem Ende der reproduktiven Phase signifikant ab. Auch beim „chair rising“-Test schnitten prämenopausale Frauen besser ab als peri- oder postmenopausale. Nach Analysen, in denen man Alter, sozioökonomischen Status, BMI, Parität und Alter bei der ersten Geburt berücksichtigte, blieb jedoch nur die Assoziation zwischen Greifkraft und Menopausenstatus erhalten. Offensichtlich tragen der menopausale Übergang und der damit verbundene Östrogenrückgang zur Abnahme der Muskelmasse und -kraft im Alter bei. Zwar gilt der „chair rising“-Test als gutes Kriterium für die Muskelkraft der unteren Extremitäten. Die Schnelligkeit beim Aufstehen vom Stuhl und die Ganggeschwindigkeit werden jedoch stärker durch die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislaufsystems und des Gleichgewichtssinns beeinflusst als die Greifkraft, so die Vermutung der Autoren. Bekannt ist auch, dass sich bei älteren Menschen die „chair rising“-Ergebnisse früher verschlechtern als die Ganggeschwindigkeit. CW