Eine in der achten Woche schwangere Frau war desorientiert in ihrer Wohnung aufgefunden worden. Sie hatte mehrere Stunden in einem unbelüfteten Zimmer mit einem brennenden Kohleofen verbracht und etwa sechs Stunden lang auf ihrer rechten Seite im Bett gelegen. Bei der Klinikaufnahme wurde eine Kohlenmonoxid- Vergiftung diagnostiziert und eine Sauerstoffüberdrucktherapie eingeleitet.
Als die Patientin nach zehn Stunden wieder zu Bewusstsein kam, klagte sie über Schmerzen in der rechten Gesäßhälfte, die mit einer leichten Schwellung sowie Sensibilitätsstörungen am Oberschenkel einhergingen. Zusätzlich fielen ein dunkler Urin sowie eine massive Erhöhung der Kreatinkinase und des Serummyoglobins auf, welche zur Diagnose Rhabdomyolyse führten. Ursächlich für den Untergang der Skelettmuskulatur war im vorliegenden Fall vermutlich die prolongierte Immobilisation, erläuterten die Kolleginnen und Kollegen. Die gefürchteten Komplikationen der Rhabdomyolyse, das akute Nierenversagen bzw. ein Kompartmentsyndrom, traten bei der Schwangeren jedoch nicht ein.
Bereits bei der Aufnahme der Patientin war keine fetale Herzaktion nachweisbar, berichtet das Autorenteam. Ob dies als Folge der Kohlenmonoxid-induzierten Hypoxie gewertet werden muss oder ob das Abortgeschehen unabhängig von der Intoxikation eingetreten war, blieb unklar. LO