Ungewollte Schwangerschaften verhindern

Gyn-Depesche 3/2000

Kontrazeptions-Kenntnisse unter Jugendlichen verbessern

In Norwegen enden mehr als die Hälfte aller Schwangerschaften junger Frauen unter 20 Jahren mit einem Abbruch, obwohl orale Kontrazeptiva kostengünstig und leicht erhältlich sind. Wie stehen die Jugendlichen selbst zu Fragen der Kontrazeption?

102 junge Frauen zwischen 16 und 24 Jahren, die eine Sexualberatungsstelle für Jugendliche aufsuchten, wurden über ihre Kenntnisse von Verhütungsmitteln und die Anwendung in der Praxis befragt. Obwohl die norwegische Regierung beträchtliche Mittel für Aufklärungskampagnen zur Verfügung stellt, waren die Kenntnisse über den richtigen Gebrauch und über Nebenwirkungen der Pille insgesamt mangelhaft. Auch das Risiko einer Schwangerschaft wurde häufig unterschätzt, über die "Pille danach" waren nur wenige junge Frauen informiert. Die über die Schule erhaltenen Informationen wurden überwiegend als inadäquat bezeichnet, Hauptinformationsquelle zum Thema Verhütung waren Freundinnen. Die verordnenden Ärzte hatten nach Ansicht der Jugendlichen zu wenig Zeit für Gespräche. Ein wesentlicher Grund für ungeschützten Verkehr war die mangelnde Kommunikation mit dem Partner oder die Ablehnung von Kondomen durch den Partner. Die Pille wurde meist erst dann genommen, wenn sich eine stabile Beziehung entwickelt hatte.

Quelle: Sundby, J: Avoiding unwanted pregnancy - the role of communication, information and knowledge in the use of contraception among young Norw, Zeitschrift: PATIENT EDUCATION AND COUNSELING, Ausgabe 38 (1999), Seiten: 11-19

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