Basierend auf einer multizentrischen Studie (SCOPE) aus Großbritannien, Irland, Australien und Neuseeland wurden Daten von 5.519 schwangeren Nulliparaen mit niedrigem Risiko für Komplikationen retrospektiv analysiert hinsichtlich der Zeit bis zur Empfängnis bei regelmäßiger Kohabitation (time to pregnancy, TTP, in Monaten) bzw. der Häufigkeit von hartnäckiger Infertilität. Dies wurde dann mit verschiedenen Komponenten des metabolischen Syndroms korreliert.
Bei 12,4 % der Teilnehmerinnen lag ein metabolisches Syndrom vor. Für sie ergab sich im Vergleich zu stoffwechselgesunden Frauen eine signifikant verlängerte TTP (errechnete time ratio 1,30). Dieser Wert – er entspricht etwa einem Monat Verzögerung – war ähnlich bei Schwangeren mit und ohne Adipositas. Bei Frauen mit metabolischem Syndrom ergab sich ein erhöhtes relatives Risiko für Infertilität gegenüber Stoffwechselgesunden (RR 1,62 bzw. 1,73 mit bzw. ohne Adipositas).
Von den Komponenten des metabolischen Syndroms schlugen für diese Risikoerhöhung erniedrigtes HDL-Cholesterin und erhöhte Triglyzeride im Serum am stärksten zu Buche.
Eine weitere Aufklärung über den Zusammenhang zwischen Blutfetten und Fertilität wäre nötig, um Frauen mit Kinderwunsch gezielt hinsichtlich präventiver Maßnahmen beraten zu können. WE