Praxis-Tipp

Gyn-Depesche 1/2019

Kopfschmerz stört Sexualfunktion

Chronische Schmerzen können die Sexualfunktion einschränken. Das trifft auch auf Migräne und Spannungskopfschmerzen zu.

An einer Universitätsklinik im nord- türkischen Samsun rekrutierte man drei Gruppen von Teilnehmerinnen: 45 Patientinnen mit neu diagnostizierter Migräne, 47 mit Spannungskopfschmerzen und 50 gesunde Frauen (Durchschnittsalter 37 Jahre). Sie alle waren sexuell aktiv. Zur Evaluation eventueller Sexualstörungen diente der Female Sexual Function Index (FSFI). Patientinnen mit bekannter Hormonstörung oder psychiatrischer Erkrankung waren ausgeschlossen.
Der FSFI-Gesamtscore der beiden Gruppen von Schmerzpatientinnen unterschied sich kaum. Mit 16,77 bzw. 17,56 Punkten lag er jedoch signifikant unter dem in der Kontrollgruppe erzielten Wert von 26,18. Dies galt für alle sechs Domänen (Libido, sexuelle Erregung, Lubrikation, Orgasmus, Befriedigung und Schmerzen). Zudem blieben alle Subscores der beiden Studiengruppen deutlich unterhalb des Grenzwerts von 3,6 und erfüllten damit das Kriterium für sexuelle Dysfunktion. Darauf sollte man aus Autorensicht bei der Therapie von Kopfschmerzpatientinnen achten.
Ob der negative Einfluss auf das Sexualleben durch die Schmerzen selbst, durch verwendete Medikamente oder assoziierte depressive Symptome verursacht wird, ging aus der Studie nicht hervor. CW
Quelle:

Aydin M et al.: The effect of migraine ... Turk J Urol 2018; 44: 418-22

ICD-Codes: R51

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