Hormontherapie in den Wechseljahren

Gyn-Depesche 2/2015

Koronar-CT vor HRT?

Eine postmenopausale Hormonersatztherapie (HRT) kann das kardiovaskuläre Risiko erhöhen. Nun wurde bei Frauen vor HRT der Zustand der Koronarien penibel untersucht. Das Ergebnis lässt aufhorchen.

KOMMENTAR

Der Koronarbefund im CT war bei den Patientinnen dieser Studie schlechter, als es der Pre-Test hätte erwarten lassen. Sicherlich kann eine 64-Zeilen-CT des Herzens bei der Risikoeinschätzung helfen, aber als Standard- Untersuchung vor HRT-Verschreibung ist es wohl kaum geeignet.

Redaktion Gyn-Depesche
Im Rahmen der Studie aus der Ukraine wurden 193 Patientinnen, bei denen eine perimenopausale HRT in Erwägung gezogen wurde, gescreent und davon 43 eingeschlossen. Bei keiner lag die Zyklusveränderung mehr als fünf Jahre zurück. Zunächst wurde bei den Patientinnen das KHK-Risiko mit den üblichen Untersuchungen bestimmt (Laborwerte, EKG, Ergometrie). Es lag bei Patientinnen mit typischen Angina-pectoris- Beschwerden bei 47% und bei untypischer Klinik bei 20,5%. Danach führte man eine Koronar- Computertomographie mit einem hochauflösenden 64-zeiligen Gerät durch.
In der CT zeigte sich bei 61,9% der Patientinnen mit typischen AP-Beschwerden eine über 50%ige Koronarstenose. Bei atypischen Beschwerden fand man immerhin in 36,4% der Fälle relevante Koronareinengungen. Myokardiale Brücken zeigten sich im CT bei 23,8% bzw. 31,8% (typische bzw. atypische AP).
Auch wenn bei Patientinnen mit typischen AP-Beschwerden das vorab berechnete KHK-Risiko nur im mittleren Bereich liegt, zeigen sich doch häufig relevante atherosklerotische Koronarläsionen. Selbiges gilt für Patientinnen mit atypischen AP-Beschwerden und einem geringen rechnerischen KHK-Risiko. Eine Koronar-CT vor HRT-Verschreibung kann zu einer besseren Risikoeinschätzung beitragen. CB
Quelle:

Isayeva GS: The state of coronary arteries in perimenopausal women with chest pain. J Clin Med Res 2014; 6: 451-5

ICD-Codes: N95.9

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