Endometriose

Gyn-Depesche 2/2016

Korrelation mit Atherosklerose?

Die Endometriose ist ein häufiges, gutartiges Leiden der Frauen. Ihre Pathophysiologie birgt immer noch viele offene Fragen. Neuerdings vermutet man auch Zusammenhänge mit dem Risiko kardiovaskulärer Ereignisse.

Man betrachtet heute die Endometriose als eine multifaktorielle Erkrankung, zu deren Genese genetische, hormonelle, exogene, immunologische und anatomische Faktoren beitragen. Begünstigend wirken offenbar entzündliche Prozesse, bei denen unter dem Einfluss von Zytokinen und Wachstumsfaktoren Immunzellen wie Neutrophile, Helfer- und regulatorische T-Zellen aktiviert werden. Immer deutlicher wird, dass sich diese Dysfunktionen nicht auf die Peritonealhöhle beschränken, sondern zu einem Status von systemischer subklinischer Entzündung beitragen, wie der Anstieg von Zytokinen und CRP im Serum zeigt. Dazu kommen auch Zeichen von gesteigertem oxidativem Stress.
In den letzten Jahren wurde auch eine akzelerierte Atherosklerose bei Frauen mit Endometriose postuliert. Basis soll die systemische Entzündung sein, die beide Prozesse fördert. Experten aus Rom analysierten die bisherigen Belege für diese Annahme.
Die Ergebnisse sprechen dafür, dass die Endometriose mit einer Endothel-Dysfunktion und damit zusammenhängenden Zeichen einer subklinischen Atherosklerose korreliert. Auch wurde über einen Rückgang dieser Dysfunktion nach chirurgischer Therapie des gynäkologischen Leidens berichtet. Eine Zunahme der Intima-Media-Dicke der Karotiden wurde bei Endometriose allerdings nicht gefunden. Die Häufigkeit klinischer kardiovaskulärer Ereignisse in diesem Kontext wurde noch nicht untersucht. WE
Quelle:

Santoro L et al.: Endometriosis and atherosclerosis: what we already know and what we have yet to discover. Am J Obstet Gynecol 2015; 213: 326-31

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