Praxistipp

Gyn-Depesche 4/2020

Krebstherapie in Zeiten von Corona

Französische Gynäkologen der FRANCOGYN-Gruppe gaben Empfehlungen zur chirurgischen Therapie von Tumorpatientinnen während der COVID-19-Pandemie.
Beim Zervixkarzinom sollten Radiound Radiochemotherapie wo immer möglich die Chirurgie als First-Line- Therapie ersetzen. Der Nutzen eines chirurgischen Lymphknoten-Stagings ist je nach der Tumorlokalisation, Erkrankungsstadium und den Ergebnissen bildgebender Verfahren individuell zu beurteilen. Für Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom empfiehlt die Expertengruppe eine neoadjuvante Chemotherapie anstelle der primären Zytoreduktion. Bei einem Endometriumkarzinom im Frühstadium und geringem bis mittelgradigem präoperativen Risiko rät die Gruppe zur Hysterektomie mit bilateraler Adnektomie und Sentinel-Lymphknoten-Diagnostik. Im Falle eines FIGO-1A-Karzinoms kann die OP auch ein bis zwei Monate hinausgeschoben werden, besonders bei älteren Patientinnen mit Komorbiditäten. Fortgeschrittene Endometriumkarzinome sind primär medikamentös zu behandeln. Für Vulvakarzinome bleibt die chirurgische Therapie auch in Zeiten der COVID- 19-Pandemie Standard, so die Experten. CW
Quelle: Akladios C et al.: Recommendations for the surgical management of gynecological cancers during the COVID-19 pandemic - FRANCOGYN group for the CNGOF. J Gynecol Obstet Hum Reprod 2020; 49(6): 101729

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