ICSI und IVF als Risikofaktoren

Gyn-Depesche 3/2005

Künstlich gezeugte Kinder scheinen weniger vital zu sein

Mit Einführung der intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) entfernt sich die In-vitro-Fertilisation (IVF) immer mehr von der "natürlichen" Empfängnis. Wie entwickeln sich die so gezeugten Kinder, wenn sie die Neugeborenstation verlassen haben?

In fünf europäischen Ländern wurden 540 mit ICSI und 437 mit herkömmlicher IVF gezeugte Kinder im Alter von fünf Jahren untersucht und mit 538 natürlich gezeugten Kindern verglichen. Mehrlinge und extreme Frühgeburten wurden ausgeschlossen. Das Fehlbildungsrisiko war bei ICSI-Kindern um den Faktor 2,77 und bei IVF-Kindern um den Faktor 1,80 höher als bei natürlich gezeugten Kindern. Die besonders hohe Rate bei den ICSI-Kindern ging vor allem zu Lasten von Fehlbildungen des Urogenitaltraktes bei Jungen. Anamnestisch wurden bei den künstlich gezeugten Kindern mehr schwerere Erkrankungen, chirurgische Eingriffe, ärztliche Behandlungen und Krankenhausaufenthalte angegeben. Die körperliche Untersuchung der Fünfjährigen ergab jedoch keine Unterschiede zwischen den Gruppen.

Quelle: Bonduelle, M: A multi-centre cohort study of the physical health of 5-year-old children conceived after intracytoplasmic sperm injection, in vitro fertilization and natural conception, Zeitschrift: HUMAN REPRODUCTION, Ausgabe 20 (2005), Seiten: 413-419

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