Für die Studie wurden die Zyklusdaten von US-Amerikanerinnen analysiert, die diese anhand der von der FDA zugelassenen App „Natural Cycles“ gesammelt hatten. Um zu untersuchen, ob eine COVID-19-Impfung Auswirkungen auf die Dauer von Zyklus oder Menses hat, verglichen die Forschenden die mittlere Länge der drei Zyklen vor Erhalt der ersten Impfdosis mit den Zykluslängen der drei Zyklen danach. Die meisten der 2.403 Probandinnen erhielten den Impfstoff von Pfizer-BioNTech (55 %) (Moderna 35 %, Johnson & Johnson/Janssen 7 %). Eine weitere Kohorte von 1.556 ungeimpften Frauen diente als Kontrollgruppe und wurde ebenfalls über sechs Zyklen beobachtet.
Zyklusveränderung nur temporär
Nach Adjustierung auf potenzielle Störfaktoren zeigte sich eine Verlängerung des ersten Postvakzinierungs-Zyklus um 0,71 Tage relativ zu den Ausgangszyklen vor der Impfung. Nach Erhalt der zweiten Impfdosis, die in den meisten Fällen etwa einen Monat nach der ersten Dosis verabreicht wurde, stieg die Zykluslänge im Vergleich zu den Ausgangszyklen um 0,91 Tage. Bei den ungeimpften Personen fanden sich im Beobachtungszeitraum dagegen keine signifikanten Veränderungen in der Zykluslänge. Schwankungen in der Mensesdauer wurden weder bei den Geimpften noch in der Kontrollkohorte beobachtet.
Klinisch relevant seien die beobachteten Zyklusschwankungen nach der Impfung allerdings nicht, meinen die Autoren. Vielmehr seien kleinere Schwankungen als Reaktion auf Umweltstressoren – zu denen auch die Immunreaktion auf eine Impfung gezählt werden kann – als physiologisch anzusehen. Dafür spricht auch, dass im dritten Zyklus nach der Erstimpfung bereits kein Unterschied mehr zu den Prävakzinierungs-Zyklen erkennbar war. RG