Ein US-Forscherteam schildert den Fall einer 42-jährigen Patientin, die seit ihrer Menarche unter schweren Menometror-rhagien gelitten hatte, deshalb jedoch nie ärztliche Hilfe in Anspruch genommen hatte. Die Vorstellung in der Klinik erfolgte aufgrund eines Sturzes bei seit einiger Zeit zunehmender Schwäche und Schwindelgefühl. Klinisch wies die ansonsten gesunde, wache und ansprechbare Frau typische Anämiezeichen wie eine Blässe der Haut und der Schleimhäute, eine Tachykardie, ein Systolikum sowie eine Koilonychie auf. Sie war dabei hämodynamisch stabil und benötigte keinen Sauerstoff.
Im Aufnahmelabor fiel eine kritisch niedrige Hämoglobinkonzentration von 1,4g/dl auf, die durch eine Folgemessung bestätigt wurde. Außer einem Hämatokrit von 5,8 % stellten die Behandelnden laborchemisch zudem eine schwere Eisenmangelanämie fest. Andere Blutungsursachen konnten sie ausschließen. In der Bildgebung zeigte sich eine Uterusraumforderung, welche die Kolleginnen und Kollegen als submuköses Myom interpretierten. Nach mehreren Erythrozytentransfusionen und Eiseninfusionen sowie intramuskulärer Progesterongabe entließen sie die Patientin beschwerdefrei und mit einem Hämoglobinwert von 8,1g/dl nach Hause.
Eine chronische Anämie ist potenziell lebensbedrohlich, warnen die Forschenden: Sind die Kompensationsmechanismen ausgeschöpft, droht letztlich ein Multiorganversagen. LO