Vaginale Atrophie

Gyn-Depesche 6/2020

Laser als Alternative zur Hormontherapie?

Der Einsatz fraktionierter CO2-Laser zur Behandlung der vaginalen Atrophie in der Postmenopause erscheint erfolgversprechend – randomisiert-kontrollierte Studien sind bislang jedoch Mangelware. In Thailand testete man die Wirksamkeit im Vergleich zu Placebo.
In einer Klinikambulanz in Bangkok erhielten 88 postmenopausale Frauen mit vaginaler Atrophie dreimal im Abstand von je vier Wochen randomisiert eine Behandlung mit fraktioniertem CO2-Laser oder eine gleich ablaufende Scheinbehandlung mit funktionslosem Laserhandstück. Das Ausmaß der Atrophie und die Stärke der Symptome wurden von Ärzten und Patientinnen anhand standardisierter Bewertungsskalen beurteilt. Vor der Behandlung waren die jeweils erzielten Punktwerte in beiden Gruppen annähernd gleich.
Zwölf Wochen später, also vier Wochen nach der letzten Therapiesitzung, zeigten sich dagegen signifikante Unterschiede. Der VHI-Score (Vaginal Health Index) stieg in der Laser-Gruppe um 3,27 Punkte, in der Plazebo-Gruppe dagegen nur um 1,42 Punkte (p<0,001). Auch der VAS-Score (Vaginal Atrophy Symptoms) als subjektives Maß für die Beschwerdeintensität verbesserte sich nach der Lasertherapie signifikant stärker als nach der Scheinbehandlung. Bei keinem der Endpunkte ergaben sich in der Placebo-Gruppe signifikante Unterschiede zum Ausgangsniveau.
80 % der Patientinnen waren mit dem Ergebnis der Laseranwendungen zufrieden oder sehr zufrieden, während sich in der Kontrollgruppe 55 % unzufrieden oder indifferent äußerten. Nebenwirkungen, vor allem Schmerzen nach der Therapie oder vaginaler Ausfluss, traten bei weniger als 2 % der Studienteilnehmerinnen auf. Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen wurden dabei nicht beobachtet. Ein Einfluss der Lasertherapie auf die Sexualfunktion ließ sich aufgrund des geringen Anteils sexuell aktiver Frauen nicht ermitteln.
In kleineren prospektiven Studien hat sich der mikroablative fraktionierte CO2-Laser zur Behandlung der vaginalen Atrophie bereits als effektiv erwiesen. Ein Vergleich mit Placebo fehlte bislang jedoch. Die Ergebnisse ihrer kontrollierten Doppelblindstudie geben den Autoren Anlass zur Hoffnung, dass die Lasertherapie künftig eine Alternative zur topischen Östrogenanwendung bei Beschwerden durch Scheidentrockenheit in der Postmenopause darstellen könnte. CW
Quelle: Ruanphoo P, Bunyavejchevin S: Treatment for vaginal atrophy using microablative fractional CO2 laser ... Menopause 2020; 27: 858-63

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