Hilft ein KOK bei Endometriose?

Gyn-Depesche 6/2020

Lebensqualität als wichtiger Aspekt bei der Therapie-Wahl

Bei Endometriose-assoziierten chronischen Beckenschmerzen greifen Betroffene oftmals zu On-Demand-NSAIDs. Könnte hier auch ein kombiniertes orales Kontrazeptivum (KOK) mit 17-Beta-Östradiol (E2) und Nomegestrolacetat (NOMAC) helfen?
Der primäre Endpunkt der Studie war die Bewertung der Wirksamkeit einer 6-monatigen Behandlung mit E2/NOMAC-KOK bei Frauen, die von Endometriose-assoziierten chronischen Beckenschmerzen betroffen sind. Die visuelle Analogskala (VAS) wurde verwendet, um das Ausmaß von Beckenschmerzen, Dysmenorrhoe und Dyspareunie zu messen. Zur Beurteilung der Lebensqualität, der sexuellen Funktion und der sexuellen Belastung kamen der SF-36, der weibliche Sexualfunktionsindex und die weibliche sexuelle Belastungsskala zum Einsatz. Die Studie beinhaltet zwei Followups, nach 3 und 6 Monaten. Die Patientinnen unter E2/NOMAC-KOK erlebten eine Verbesserung ihrer chronischen Beckenschmerzen, Dysmenorrhoe und Dyspareunie, die anhand der VAS bei der 3-monatigen Nachuntersuchung im Vergleich zu den Ausgangswerten aufgezeichnet wurden. Dieser Vorteil blieb bis zum Ende der Studie erhalten. Im Gegenteil dazu zeigte sich bei Patientinnen unter NSAID kein Benefit. Die Beurteilung der Lebensqualität ist ein entscheidender Parameter, der bei der Wahl der Therapie berücksichtigt werden muss, so die Forderung der Autoren. VW
Quelle: Caruso S et al.: Does Nomegestrol Acetate plus 17β-Estradiol oral contraceptive improve endometriosis-associated chronic pelvic pain in women? Journal of Womens Health Volume 29, Number 9, 2020

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x