Untersucht wurden 6238 Patienten mit primärem malignem Mammakarzinom und entfernten Metastasen (Stadium M1) zum Diagnosezeitpunkt. Man differenzierte, ob die Metastasen in der Leber lagen oder nicht, und teilte die Patienten 1:1 randomisiert in eine Trainings- und eine Validierungsgruppe ein.
In der Trainingsgruppe prüften die Forscher, welche klinischen Parameter mit dem Auftreten von Lebermetastasen assoziiert waren. Als stärkster Prädiktor erwies sich das Geschlecht (männliche Patienten waren nur äußerst selten betroffen). Die Wahrscheinlichkeit für eine Metastasierung in die Leber stieg außerdem mit dem Alter sowie bei Nodalstatus N0, N1 oder N2 (gegenüber N3), und mit der Differenziertheit der Tumore. Signifikante Prädiktoren waren außerdem ein ER-negativer, ein PR-positiver und ein HER2-positiver Tumorstatus.
Anhand dieser Parameter wurde ein Nomogramm konstruiert, an dem sich durch Aufsummieren der einzelnen Punktwerte über alle Parameter das Risiko für eine Lebermetastasen-Bildung ablesen lässt. Die Validierung des Modells in der zweiten Patientengruppe bestätigte die Zuverlässigkeit der Vorhersage. Die Höhe des geschätzten Risikos korrelierte außerdem mit der Überlebenswahrscheinlichkeit der Patienten, selbst wenn diese bei Diagnose noch keine Metastasen aufwiesen. OH