Ovarielles Hyperstimulationssyndrom

Gyn-Depesche 1/2021

Lieber geringes Risiko

Niederländische Wissenschaftler fragten bei betroffenen Patientinnen ab, welche Nachteile sie zugunsten eines geringeren OHSS-Risikos bei einer In-vitro-Fertilisation in Kauf nehmen würden.
Insgesamt 91 Frauen füllten vor einem geplanten IVF-Zyklus einen Fragebogen zu ihren Präferenzen hinsichtlich verschiedener Behandlungskriterien aus. Alle Teilnehmerinnen wiesen aufgrund eines polyzystischen Ovarialsyndroms (PCOS) oder eines OHSS in einem früheren IVFZyklus ein erhöhtes Hyperstimulationsrisiko auf. In dem Fragebogen wurden 16 fiktive IVF-Szenarien jeweils paarweise gegenübergestellt. Die Alternativen, zwischen denen sich die Frauen entscheiden mussten, variierten in Bezug auf das OHSSRisiko, die Zahl der Injektionen, die Chance auf eine Schwangerschaft, die Wahrscheinlichkeit eines Zyklusabbruchs und die private Zuzahlung. Etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen betrachtete ein geringeres OHSS-Risiko und niedrige Kosten als die ausschlaggebenden Entscheidungskriterien. Der Rest der Frauen hielt die Schwangerschaftsrate für wichtiger. Insgesamt zeigten die meisten Kinderwunschpatientinnen bei allen vier abgefragten Charakteristika die Bereitschaft, Kompromisse einzugehen, um das OHSSRisiko zu verringern. Diese Erkenntnisse könnten helfen, so hoffen die Autoren, betroffene Paare besser zu den Behandlungsoptionen bei einer IVF zu beraten. CW
Quelle: Braam SC et al.: The perspective of women with an increased risk of OHSS regarding the safety and burden of IVF: a discrete choice experiment. Hum Reprod Open 2020; doi: 10.1093/hropen/hoz034

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x