Prämenstruelles Syndrom

Gyn-Depesche 1/2000

Lindert Vitamin B6 die Symptomatik?

Gegen die vielfältigen Symptome des prämenstruellen Syndroms (PMS) wird oft Vitamin B6 in unterschiedlichen Dosierungen verordnet. Da die Wirksamkeit dieser Therapie bisher nicht erwiesen ist, wurde nun eine Metaanalyse verschiedener Veröffentlichungen durchgeführt.

Die meisten der insgesamt 25 analysierten Studien wiesen erhebliche methodische Mängel auf, so dass schließlich nur neun plazebokontrollierte Studien mit insgesamt 940 Frauen in die Meta-Analyse einbezogen wurden. Im Vergleich mit Plazebo betrug die Odds Ratio für die Besserung der PMS-Gesamtsymptomatik 2,3. Zusätzlich wurde untersucht, ob Vitamin B gegen Depression im Zusammenhang mit PMS wirksam ist. Hier ergab sich im Vergleich mit Plazebo eine Odds Ratio von 1,7. Damit ist ein positiver Effekt von Vitamin B6 anzunehmen, wegen der geringen Fallzahl der vorliegenden Untersuchungen lässt sich daraus jedoch noch keine generelle Therapieempfehlung ableiten. Da keine Dosisabhängigkeit nachgewiesen wurde und mehr als 200 mg/d Vitamin B6 toxisch wirken, sollte die Tagesdosis in jedem Fall 100 mg nicht überschreiten.

Quelle: Wyatt, KM: Efficacy if vitamin B-6 in the treatment of premenstrual syndrome: systematic review, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 318 (1999), Seiten: 1375-1381

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