Vulvovaginale Atrophien

Gyn-Depesche 2/2010

Lokale Estriolgabe als Dauertherapie sinnvoll

Eine mangelnde vaginale Östrogenisierung ist nicht nur in der Postmenopause für vulvovaginale Atrophien verantwortlich, sie kommt auch unter Einnahme niedrig dosierter oraler Kontrazeptiva vor. Zur dauerhaften Besserung der Beschwerden eignet sich eine lokale Langzeittherapie mit Estriol.

Urogenitale Atrophien sind häufig: Bis zu 40% der postmenopausalen Frauen sind nach Angaben von PD Dr. Petra Stute, Bern, betroffen. Aber auch jüngere Frauen können unter vaginaler Trockenheit, Juckreiz und Dyspareunie leiden. So kann sich unter niedrig dosierten oralen Kontrazeptiva ein Beschwerdebild entwickeln, das einer vulvovaginalen Atrophie ähnelt. Betroffen können darüber hi­naus Anwenderinnen von Antidepressiva sein, stillende Mütter sowie Krebspatientinnen, die mit Chemotherapeutika oder Antiöstrogenen behandelt werden. Da ein dünnes, trockenes Scheidenepithel keine effiziente Barriere für Keime darstellt, kommt es unter mangelnder vaginaler Östrogenisierung häufig auch zu rezidivierenden Harnwegsinfekten.

Die aktuelle S3-Leitlinie „Hormontherapie in der Peri- und Postmenopause“ legt eine vaginale Östrogentherapie (z. B. mit Estriol) bei symptomatischer Vaginalatrophie sowie bei rezidivierenden Harnwegsinfekten nahe. Generell empfiehlt sich die Kombination von Creme für Introitus und äußeres Vaginaldrittel und Vaginalzäpfchen oder Ovula für die vaginale Behandlung. Bei postmenopausalen Frauen wirkt sich die Estriol-Therapie nicht nur vorteilhaft auf das Scheidenmilieu aus; positive Effekte sind auch auf die ableitenden Harnwege beschrieben.

Frauen machen häufig den Fehler, die lokale Östrogentherapie nach Aufbrauchen der Packung zu beenden. Dabei gewährleis­tet nur eine konsequente Langzeittherapie in der Postmeno­pause bzw. bei Östrogenmangel im Bereich der Beckenbodenorgane einen physiologischen Zustand.

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