Postmenopausale sexuelle Aktivität
Lustkiller Multimorbidität
Multimorbidität im Alter gilt generell als Mortalitätsrisiko. Aber sie hat bei postmenopausalen Frauen auch Einfluss auf die sexuelle Aktivität und Zufriedenheit – und zwar mehr als das Alter.
Kommentar
Die Studie lässt – wie so viele vor ihr auch – eine wesentliche Frage unbeantwortet: Wann ist Unlust oder eine geringe sexuelle Aktivität pathologisch? Das lässt sich nicht in Koitusfrequenz messen. Die Frage nach Lebensqualität, die mittlerweile auch das IQWIG im Bewertungsverfahren für neue Medikamente für sich entdeckt hat, fehlte im Fragebogen dieser Studie bedauerlicherweise. Aber genau darüber sollte man – nicht nur in Studien – mit Patientinnen sprechen (man denke auch an die FDA-Zulassungsempfehlung von Flibanserin=“Frauen- Viagra“, die die Diskussion über die Pathologisierung der Unlust erneut angefeuert hat).
Redaktion Gyn-Depesche
Appa AA et al.: The impact of multimorbidity on sexual function in middle-aged and older women: beyond the single disease perspective. J Sex Med 2014; 11(11): 2744-55