Ovarial-Ca: Komplettremission

Gyn-Depesche 4/2018

Lymphknotenmetastasen zum Trotz

Ein Befall der supraklavikulären Lymphknoten spricht beim Ovarialkarzinom nicht unbedingt für eine schlechte Prognose. Das zeigt der Fall einer 43-jährigen Nullipara aus China.

Sie wurde aufgrund einer linksseitigen supraklavikulären Lymphknotenvergrößerung an die gynäkologische Onkologie der Universitätsklinik von Wuhan überwiesen. Die Histologie zeigte schlecht differenzierte Karzinomzellen ovariellen Ursprungs. Das 18F-Fluor-Desoxyglucose-PET/CT offenbarte einen erhöhten Glucosestoffwechsel im Bereich beider Adnexen sowie der supraklavikulären, mediastinalen, retroperitonealen und pelvinen Lymphknoten.
Man begann eine neoadjuvante Chemotherapie (260 mg Paclitaxel plus 850 mg Carboplatin alle drei Wochen). Nach zwei Zyklen wies das PET/CT auf eine Komplettremission hin. Es folgte die chirurgische Therapie mit hyperthermischer intraoperativer interperitonealer Chemotherapie (HIPEC) und totaler laparoskopischer Hysterektomie, bilateraler Salpingo-Oophorektomie, Omenektomie sowie pelviner und paraaortaler Lymphadenektomie. In der Pathologie fanden sich keine malignen Zellen mehr. Nach vier weiteren Chemotherapie-Zyklen (270 mg Paclitaxel plus 120 mg Nedaplatin alle drei Wochen) wurde in den folgenden drei Jahren kein Rezidiv festgestellt.
Die beschriebene Patientin war trotz zweier IVF-Zyklen kinderlos. Im seltenen Fall einer distalen Lymphknotenmetastasierung könnten Nulliparae möglicherweise höhere Heilungschancen haben, spekulieren die Autoren des Fallberichts. Eine frühere chinesische Fallstudie wies bereits darauf hin, dass die Prognose bei Ovarialkarzinom-Patientinnen mit supraklavikulärem Lymphknotenbefall besser ist als bei anderen extraabdominellen Metastasen. CW
Quelle:

Hong L et al.: Ovarian cancer initially presenting with supra-clavicular lymph node metastasis: A case report. Oncology Letters 2018; 16: 505-10

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