Praxis-Tipp

Gyn-Depesche 2/2019

Macht Präeklampsie Sklerodermie?

Eine Fall-Kontroll-Studie zeigte, dass Frauen mit Sklerodermie häufiger hypertensive Komplikationen während einer vorangegangenen Schwangerschaft zu verzeichnen hatten. Eine dänische Kohortenanalyse ging einer möglichen Assoziation nun auf die Spur.

Bei Sklerodermie handelt es sich um eine eher seltene Autoimmunerkrankung, deren Risikofaktoren bisher nur wenig beschrieben sind. In einer vorangegangenen Studie zeigten van Wyk und Kollegen, dass Frauen mit einer späteren Sklerodermie doppelt so oft über hypertensive Krisen in der Schwangerschaft berichteten als gesunde Frauen.
Ob Präeklampsie und Sklerodermie tatsächlich in Zusammenhang stehen, wurde im Rahmen einer dänsichen Studie geprüft, die Daten von über 1,5 Mio. Geburten von 778.758 Müttern im Zeitraum von 1978 bis 2010 umfasste. Dabei zeigten Frauen mit Schwangerschaftshypertonie ein bis zu 69 % signifikant höheres Risiko, später Sklerodermie zu entwickeln, als Frauen, die während ihrer Schwangerschaft nicht hyperton gewesen waren.
Mögliche Ursache für die Assoziation könnte die bei Präeklampsie erhöhte Rate an fetomaternalen Mikrochimärismus sein, welcher auch Jahrzehnte nach der Geburt noch immunologisch Spuren hinterlassen kann. GH
Quelle:

Kamper-Jørgensen M et al.: Preeclampsia and scleroderma: a prospective nationwide analysis. Acta Obstet Gynecol Scand 2018; May; 97(5): 587-90

ICD-Codes: O14.9 , M34.9

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