Im Rahmen der Nurses‘ Health Study II gaben im Jahr 1991 über 90 000 Frauen im Alter von 25 bis 42 Auskunft über ihre Essensgewohnheiten. Knapp die Hälfte wurde sechs Jahre später noch einmal befragt. Anhand der täglichen Ballaststoffaufnahme teilte man die Teilnehmerinnen in Quintile ein. Während des 20-jährigen Follow-up traten 2833 Fälle eines invasiven Mammakarzinoms auf.
Die Frauen, die 1991 als junge Erwachsene besonders viel Faserstoffe zu sich genommen hatten, wiesen ein um 19% geringeres Brustkrebsrisiko auf als diejenigen mit einer ballaststoffarmen Ernährung. Pro 10 g mehr Ballaststoffaufnahme verringerte sich das Risiko rechnerisch um 13%. Schwächer ausgeprägt war die Assoziation zwischen dem Fasergehalt der Kost in der Jugend und Mammakarzinomen.
Ein besonders günstiger Effekt ergab sich, wenn man die durchschnittliche Ballaststoffaufnahme in beiden Lebensphasen zusammenfasste (Risikoreduktion um 25% im höchsten Quintil mit Verzehr von 24,9 g täglich im Vergleich zum niedrigsten Quintil mit 12,4 g). Für prämenopausalen Brustkrebs fand sich eine noch stärkere Assoziation. Als weitgehend unabhängig erwiesen sich die Ergebnisse dagegen von anderen Ernährungsfaktoren.
Möglicherweise verbessern Ballaststoffe die Insulinsensitivität, senken den IGF-Spiegel und/oder fördern über eine Hemmung der Beta- Glucuronidase-Aktivität die fäkale Östrogenausscheidung. CW