Outcome beim frühen Mammakarzinom

Gyn-Depesche 6/2014

Männer sind (fast) nicht benachteiligt

Brustkrebs kommt bei Männern sehr selten vor (1% aller Mammakarzinome). Entsprechend schlecht ist die Datenlage zum Überleben der Betroffenen – bislang.

Die Fall-Kontroll-Studie schloss Männer und Frauen mit Mamma-Ca zwischen 1981 und 2009 ein (Stadium 0-IIIB, invasive duktale Karzinome). 144 Patienten konnten ausgewertet weden (72 Männer, 72 Frauen). Alle Karzinome bei Frauen waren Östrogenrezeptorpositiv, bei Männern 82%. Behandelt wurden die Männer bzw. Frauen mit Mastektomie (n=72 vs. 38), Radiatio (n=29 vs. 44), Chemotherapie (n=23 vs. 20) und Hormontherapie (n=57 vs. 57). Das Gesamtüberleben betrug bei Männern 34 Monate weniger als bei Frauen (93 vs. 127 Monate, p=0,62), der Unterschied erreichte aber keine statistische Signifikanz. Die Followup- Zeit lag bei ca. vier Jahren. Diese Daten einer der größten Studien zum Outcome des männlichen Mamma-Ca legen nahe, dass der Faktor „männliches Geschlecht“ allein keine schlechtere Prognose als bei weiblichen Betroffenen bedingt. Das Follow-up war mit weniger als fünf Jahren allerdings kurz. Voraussetzung für diese „Prognose-Egalität“ ist, dass Männer auch wie Frauen behandelt werden, also eine Therapie erhalten, die den Leitlinien für Frauen entspricht. Zu guter Letzt: Männer mit einer BRCA2-Mutation tragen immerhin ein 6,8%iges Lebenszeitrisiko für die Entwicklung des Mamma-Ca in sich. CB

Quelle:

Rushton M et al.: Treatment outcomes for male breast cancer: a single-center retrospective casecontrol study. Curr Oncol 2014; 21(3): e400-7

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