Neue Daten

Gyn-Depesche 3/2022

Medscape-Report legt ärztliches Fehlverhalten offen

Ein Drittel der Beschäftigten im medizinischen Betrieb lebt mit Ausrastern, Beleidigungen und Anmache am Arbeitsplatz. Das ist das Ergebnis des aktuellen Medscape-Deutschland-Reports „Ärztliches Fehlverhalten 2022“. An der Online- Umfrage im Jahr 2021 unter deutschen Ärztinnen und Ärzten nahmen 1.144 Medscape-Nutzende teil. Zielscheibe der Übergriffe sind sowohl Kollegen als auch Patienten oder in einigen Fällen sogar Freunde. Etwa ein Drittel der Mitarbeitenden hat dies am eigenen Leib erfahren (30 %) oder beobachtet (37 %). Rassistische Ausdrücke (57 %), sexistisches Verhalten (54 %) und Alkohol- und Drogenkonsum (44 %) bemängelte rund jeder Zweite. Etwa jeder Dritte nennt in der Liste des Fehlverhaltens Falschaussagen zu Zeugnissen (32 %) und Handgreiflichkeiten gegenüber Kollegen oder Patienten (29 %). Jeder Fünfte berichtet von Versuchen, Patienten zu daten (19 %) und jeder Sechste sogar von einer Straftat (16 %). Bei alldem waren Männer mit einem Anteil von 75 % in der Mehrheit (im Vergleich zu Frauen mit 21 %). Dennoch legt nur knapp die Hälfte der Befragten (48 %) bei verbalen Übergriffen den Mut an den Tag, die Chefin oder den Chef persönlich auf das Fehlverhalten anzusprechen. In Anbetracht der hohen Zahl passiv erlebter Affronts war das Selbstbild der befragten Ärzteschaft jedoch überraschend gut: Nur 20 % gaben zu, sich selbst schon einmal daneben benommen zu haben.

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