Seit Februar 1999 ist die einphasige Mikropille mit 30 mg Ethinylestradiol und 2 mg Chlormadinonacetat (CMA) auf dem Markt. Im Gegensatz zu anderen Pillen- Gestagenen, die sich vom männlichen Testosteron ableiten, hat CMA einen erwünschten antiandrogenen Effekt auf Haut und Haare. Dies bestätigten die neuesten Ergebnisse einer Breitenanwendung: Bei 21 820 Anwenderinnen wurde die Einnahme über sechs Zyklen beobachtet und dokumentiert. Die kontrazeptive Sicherheit auf der Basis von 125 634 Zyklen wurde mit einem Pearl-Index von 0,08 (ohne Einnahmefehler) bzw. 0,34 (mit Einnahmfehler) berechnet. Blutungsstörungen traten im ersten Zyklus bei 23%, im vierten Zyklus bei 4% der Frauen auf. Eine sekundäre Amenorrhoe war mit 0,33% äußerst selten. Die Kombination aus Ethinylestradiol und CMA führte zu einer deutlichen Hautverbesserung. Nach sechs Zyklen hatten 61% der Anwenderinnen, die zu Beginn der Pilleneinnahme über Seborrhoe und Hautunreinheiten klagten, einen normalen Hautzustand. Analog zur Hautverbesserung zeigte sich auch eine Remission schnellfettender Haare: So ging der Anteil der Frauen mit fettenden Haaren von anfänglich 47% auf 13% zurück. Typische Pillenbegleiterscheinungen, wie Brustspannen, Zunahme des Körpergewichtes und Stimmungsschwankungen traten nur vereinzelt auf.
Die moderne Pille
Gyn-Depesche 5/2000
Mehr als nur Verhütung
Die heutigen Erwartungen an die Pille sind gestiegen. Eine sichere Kontrazeption, keine Blutungsstörungen sowie eine gute Verträglichkeit sind selbstverständlich. Die sogenannten "non-contraceptive benefits" gewinnen immer mehr an Bedeutung: Positive Wirkung auf Haut und Haare, d.h. Besserung und Abheilung von Akne, Normalisierung von seborrhoischer Haut und schnell fettenden Haaren.