Intrauterine Insemination

Gyn-Depesche 6/2018

Mehr Erfolg ohne Zervikalschleim

Wird bei der In-vitro-Fertilisation bzw. der intrazytoplasmatischen Spermieninjektion vor dem Embryotransfer der Zervikalschleim entfernt, steigt die Chance auf eine Schwangerschaft. Für die intrauterine Insemination scheint dies ebenfalls zu gelten.
Ägyptische Forscher untersuchten 714 Paare mit ätiologisch unklarer primärer Sterilität. Ausschlusskriterien waren eine verminderte Ovarreserve, persistierende Ovarialzysten sowie eine vorangegangene intrauterine Inseminationsbehandlung. In allen Fällen erfolgte eine ovarielle Stimulation mit humanem menopausalem Gonadotropin sowie die Ovulationsinduktion mit hCG. Die intrauterine Insemination fand 36 bis 40 Stunden nach der hCG-Injektion statt. Bei etwa der Hälfte der Studienteilnehmerinnen wurde vor dem Einführen des Inseminationskatheters der Zervikalschleim mit Hilfe eines weiteren Katheters sowie eines Kochsalz-getränkten Wattetupfers entfernt. In der Kontrollgruppe wurde lediglich der äußere Muttermund mit Kochsalzlösung abgetupft. Alle Frauen erhielten eine Lutealphasenunterstützung mit vaginalem Progesteron.
666 Behandlungszyklen konnten vollständig ausgewertet werden. Nach Entfernung des zervikalen Mukus betrug die Rate klinischer Schwangerschaften 31,0%, in der Kontrollgruppe nur 21,8% (p=0,005). Auch hinsichtlich der Rate andauernder Graviditäten (27,1 vs. 18,7%) sowie der Lebendgeburtenrate (26,9 vs. 18,7%) erwies sich die Zervixreinigung als signifikant vorteilhaft.
Bei Kinderwunschpaaren mit primärer Sterilität unklarer Genese, so das Fazit der Studieninitiatoren, kann die Entfernung des Zervikalschleims möglicherweise den Behandlungserfolg der intrauterinen Insemination verbessern. LO
Quelle: Maher MA et al.: Cervical mucus removal prior to intrauterine insemination: a randomized trial. BJOG 2018; 125(7): 841-7

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