An der kanadischen Kohortenstudie HERITAGE nahmen 899 schwangere Frauen teil. Bei 42,0 % wurde im ersten Trimenon HPV im Vaginalabstrich nachgewiesen; in zwei Drittel der Fälle war HPV-16/18 oder ein anderer Hochrisiko- Typ beteiligt. Bei 68,3 % persistierte die Infektion bis ins dritte Trimenon. Ein postpartaler Test von Plazentamaterial fiel bei 11,1 % positiv aus. Nur 9,3 % der Studienteilnehmerinnen hatte mindestens eine HPV-Impfung erhalten.
55 Schwangerschaften endeten mit einer Frühgeburt vor der 37. SSW. Insgesamt ergab sich keine signifikante Assoziation zwischen einer HPV-Infektion in der Frühschwangerschaft und dem Frühgeburtsrisiko. Der Nachweis von HPV- 16/18 erhöhte das adjustierte Risiko jedoch auf das Zweieinhalbfache. Bei einer persistierenden Infektion mit diesen Hochrisiko-Typen stieg es sogar auf das 3,7-fache. Eine spontane Frühgeburt war in diesem Fall um den Faktor 3,32 wahrscheinlicher. Eine plazentare Infektion steigerte das Risiko unabhängig vom HPV-Typ um das Zweieinhalbfache. Der Zusammenhang zwischen einer persistierenden HPV-16/18-Infektion und dem Frühgeburtsrisiko blieb auch dann erhalten, wenn diejenigen Frauen aus der Analyse ausgeschlossen wurden, die bereits wegen zervikaler Neoplasien behandelt worden waren.
Die Ergebnisse deuten nach Dafürhalten der Autoren darauf hin, dass die HPVImpfung nicht nur vor Zervixkarzinomen schützt, sondern auch die Frühgeburtsrate senken kann. CW