Mehrere Metaanalysen belegen ein erhöhtes Frühgeburtsrisiko nach der Entfernung prämaligner Zervixläsionen. Zwei Arbeitsgruppen in Irland und Großbritannien machten sich daran, die genaueren Zusammenhänge zu erforschen.
In einer Dubliner Universitätsklinik untersuchte man die Charakteristika der entfernten Transformationszone nach Schlingenexzision (LLETZ, large loop excision of the transformation zone). An der retrospektiven Beobachtungsstudie nahmen 321 Frauen teil, die nach einer LLETZ schwanger wurden. 9,1% hatten eine Frühgeburt vor der 37. SSW, 14,6% eine Fehlgeburt vor der 24. SSW.
Betrug das Volumen des exzidierten Gewebes mehr als 6 cm3 oder seine maximale Dicke (stromaler Rand bis Epitheloberfläche) mehr als 12 mm, so verdreifachte sich das Frühgeburtsrisiko im Vergleich zu kleineren Läsionen. Unterhalb dieser Grenzen war das Frühgeburtsrisiko nicht erhöht. Keine Assoziation ergab sich mit der Länge der Exzision (proximaler bis distaler Rand), dem zeitlichen Abstand zwischen LLETZ und Schwangerschaft sowie der CIN-Klassifikation.
Dass das höhere Frühgeburtsrisiko nach LLETZ entscheidend durch die Zervixlänge in der 20. bis 24. SSW beeinflusst wird, fand man in einer Londoner Studie heraus. Hier wurden 473 Schwangerschaften nach Schlingenexzision mit 25 772 Schwangerschaften ohne eine solche verglichen. Nach LLETZ betrug die Frühgeburtsrate vor der 34. SSW 3,4% im Vergleich zu 1,3% in der Kontrollgruppe; die Zervixlänge war in der Schwangerschaftsmitte durchschnittlich 2 mm kürzer (32 versus 34 mm). In multivariaten Regressionsanalysen erwies sich die Zervixlänge als unabhängige Einflussgröße, die die Auswirkungen der LLETZ statistisch ausschaltete. Weitere maternale Risikofaktoren waren afrikanische oder südasiatische Herkunft, Rauchen und vorherige Frühgeburten.
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