Sexualfunktion im mittleren Alter

Gyn-Depesche 1/2016

Mehr Gewicht, weniger Sex

Mit zunehmendem Alter und Beginn der Menopause gehen sexuelles Verlangen und Erregbarkeit zurück. Die sexuelle Funktion hängt dabei nicht vom BMI ab – die sexuelle Aktivität aber schon.

Über einen Zeitraum von 14 Jahren befragte man über 2500 präbzw. perimenopausale Patientinnen jährlich zu ihrer Sexualfunktion (Häufigkeit von Geschlechtsverkehr, Verlangen, Erregbarkeit und Orgasmusfähigkeit).
Während der BMI der Teilnehmerinnen im Schnitt von 27,7 kg/m² auf 29,1 kg/m² anstieg, war in allen Parametern der sexuellen Funktion eine Reduktion feststellbar (alle p≤0,001). Die Änderungen des BMI zeigten dabei keine Assoziation mit den Änderungen der Sexualfunktion. Allerdings hatten Frauen mit höherem Baseline-BMI weniger häufig Geschlechtsverkehr.
In den Jahren, in welchen die Frauen für ihre Verhältnisse überproportional zugenommen hatten, hatten sie vergleichsweise weniger Sex und ein geringeres sexuelles Verlangen; in den Jahren, in welchen sie verhältnismäßig schlanker waren, dafür mehr. Möglicherweise spielt dabei die negative Selbstwahrnehmung nach der Gewichtszunahme eine Rolle. OH
Quelle:

Nackers LM et al.: Associations between body mass index and sexual functioning in midlife women: the Study of Women’s Health Across the Nation. Menopause 2015; 22(11): 1175-81

ICD-Codes: F52.

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