In einer aktuellen Studie wurden beide Verfahren hinsichtlich der assoziierten Langzeitkomplikationen verglichen. Eingeschlossen waren 161 bzw. 158 Frauen mit subtotaler oder totaler abdominaler Hysterektomie. Ab dem ersten Jahr und bis fünf Jahre nach ihrem Eingriff befragte man die Patientinnen zum Auftreten von Komplikationen.
Im untersuchten Zeitraum traten insgesamt 13 postoperative Komplikationen nach totaler und neun nach subtotaler Hysterektomie auf. Sechs Frauen zeigten urinäre Inkontinenz, davon fünf nach subtotalem und eine nach totalem Eingriff (RR 1,71; 95% KI 1,06-2,75; p=0,026). Wurden allerdings die Datenlücken der Fragebögen in der Statistik berücksichtigt, erwies sich der Zusammenhang als knapp nicht signifikant (p=0,052). Patientinnen mit totaler Hysterektomie gaben außerdem häufiger an, niemals urinäre Inkontinenz gehabt zu haben. In allen anderen Parametern unterschieden sich die beiden Verfahren nicht und auch der Subtypus der urinären Inkontinenz spielte keine Rolle. Bei drei bzw. 10% der Frauen mit subtotaler Hysterektomie kam es zu vaginalen Blutungen. In zwei Fällen wurde daraufhin der zervikale Stumpf entfernt. Andere Komplikationen waren Abdominal-/ Beckenschmerz, Symptome im unteren Harntrakt, Prolaps und Hernie.
Eine mögliche Erklärung für das häufigere Vorkommen von Inkontinenz nach subtotaler Hysterektomie könnte das operative Vorgehen sein. Bei totaler Hysterektomie könnte eine bessere Aufhängung die physiologische Schließung der Urethra bei hohem intraabdominalem Druck erleichtern. OH