Varia

Arzt-Depesche 5/2020

Mehr Möglichkeiten durch Anti-CD38-Antikörper

Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem multiplem Myelom haben eine schlechte Prognose – der Therapiebedarf ist nach wie vor ungedeckt. Bei der Einführung neuer Optionen belebt Isatuximab, ein weiterer Anti-CD38-Antikörper, die Konkurrenz nun zunächst in den USA.
Das multiple Myelom (MM) ist bislang nicht heilbar, d. h. MM-Patienten müssen sich bei der Diagnose auf einen Krankheitsverlauf einstellen, der immer noch eher einem Marathon als einem Sprint gleicht, so Prof. Dr. Katja Weisel, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Trotz großer Erfolge in der Erstlinientherapie bei Patienten, die eine autologe Stammzelltransplantation erhalten können, sind Rezidive die Regel und vor allem mehrfach refraktäre Patienten haben eine sehr ungünstige Prognose.
In dieser Situation sind laut Prof. Dr. Stefan Knop, Justus-Maximilians-Universität, Würzburg, neue Konzepte gefragt. Als wichtiges „Backbone“ nach einer Vortherapie mit Proteasom-Inhibitoren (PI) und Lenalidomid habe sich das Regime mit Pomalidomid/Dexamethason (PD) etabliert.
In der Phase-III-Studie ICARIA-MM wurde dem PD-Backbone nun mit Isatuximab erstmals in einer Phase-III-Studie ein Anti-CD38-Antikörper hinzugefügt, berichtete Knop. In der ICARIA-MM-Studie waren insgesamt 300 MM-Patienten mit mehr als Vortherapien randomisiert bis zum Progress mit PD allein oder PD plus Isatuximab (Isa) behandelt worden. Nachdem unter Isa-PD das progressionsfreie Überleben (PFS) gegenüber PD allein mit 11,53 vs. 6,47 Monaten (Hazrad Ratio 0,596; p = 0,001) fast verdoppelt war, wurde Isatuximab inzwischen von der FDA (U. S. Food and Drug Administration) zugelassen. In der EU befindet sich die Substanz noch im Zulassungsverfahren. AY
Quelle: Symposium: „Multiples Myelom – Aufbruch zur Heilung?“ Berlin, 20.2.2020

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