Arzt mit Brustimplantaten

Erhöhtes Entzündungsrisiko

Gyn-Depesche 2/2022

Mehr Mastitisfälle mit Brustimplantat

Eine Mastitis in der postpartalen Periode ist schmerzhaft und für viele Frauen frustrierend. Oft ist ein vorzeitiger Stillabbruch die Folge. Bei Müttern mit Brustimplantat ist das Risiko einer Brustentzündung im Wochenbett offenbar besonders groß.

Fremdkörper im Brustgewebe können die Funktion des Immunsystems beeinträchtigen und dadurch das Infektionsrisiko steigern. Eine retrospektive Beobachtungsstudie aus Israel wies jetzt auf eine Assoziation zwischen Brustimplantaten und einer erhöhten Anfälligkeit für eine Stillmastitis hin. Für die Untersuchung hatte das Forschungsteam der Tel Aviv University Daten von über 28.383 stillenden Frauen ausgewertet. Darunter befanden sich 6.099 Mütter mit Brustimplantat, von denen 8,3 % in den ersten sechs Monaten nach der Geburt die Diagnose Mastitis erhielten. Bei den Frauen ohne Implantat wurden mit 6,6 % signifikant weniger Brustentzündungen dokumentiert (adjustierte Odds Ratio 1,22). Die Assoziation bestand auch dann, wenn nur Frauen berücksichtigt wurden, bei denen der exakte Zeitpunkt der Brust-OP bekannt war und vor dem Geburtstermin lag (n = 355). Informationen zum Stillverhalten (Dauer; ausschließliches Stillen vs. Zufüttern) flossen jedoch nicht in die Analysen ein.
Angesichts dieser Ergebnisse sei es wichtig, dass das Gesundheitspersonal Mütter mit Brustimplantat über die richtige Stilltechnik sowie Risikofaktoren für eine Mastitis aufklärt, empfehlen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Auch solle bei diesen Frauen in besonderer Weise auf Anzeichen geachtet werden, die die Früherkennung einer Mastitis ermöglichen. RG

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