Ernährung bei PCOS

Gyn-Depesche 5/2017

Mehr Ovulationen durch Diät?

Profitieren adipöse Patientinnen mit polyzystischem Ovarsyndrom (PCOS) hinsichtlich der Zyklusregularisierung von einer kalorienreduzierten Ernährung? Zwei Forscherinnen von der Cornell University in New York geben einen Überblick.

Anovulatorische Zyklen sind eine der Hauptmanifestationen des PCOS. Für die Follikelreifungsstörung werden neben hormonellen auch metabolische Effekte – Übergewicht und die dadurch bedingte Insulinresistenz – verantwortlich gemacht. Inwiefern eine hypokalorische Ernährung zu regelmäßigen Ovulationen führt, haben die beiden Autorinnen anhand einer umfangreichen Literaturrecherche analysiert. Insgesamt wurden 19 Publikationen zu 17 verschiedenen Studien ausgewertet. Teilnehmerinnen waren übergewichtige bzw. adipöse PCOS-Patientinnen im Alter zwischen 23 und 33 Jahren. Durch eine mehrwöchige kalorienreduzierte Diät verloren die Probandinnen durchschnittlich zwischen 3 und 16% ihres Körpergewichts. Hinsichtlich des Zyklusgeschehens zeigte sich eine große Variabilität: 13 bis 85% der Frauen hatten sporadische Ovulationen und in bis zu 55% der Fälle kam es zu regelmäßigen Menstruationen. Meist persistierten jedoch Zyklusirregularitäten. In allen Studien erwies sich ein Teil der PCOS-Patientinnen als Non-Responder: Sie blieben trotz Diätcompliance und Gewichtsverlust anovulatorisch. Eine kalorienreduzierte Diät, so das Fazit der Wissenschaftlerinnen, wirkt sich günstig auf die Ovarfunktion aus: Bei moderatem Gewichtsverlust steigen die Chancen auf Spontanovulationen. Adipöse Patientinnen mit initial weniger ausgeprägter ovarieller Dysfunktion sowie Frauen mit deutlichen endokrinen und metabolischen Veränderungen profitieren offenbar am stärksten. Zukünftige Studien sollten klären, in welchem Umfang und über welchen Zeitraum eine Gewichtsabnahme erfolgen muss. LO

Quelle:

Jarrett BY et al.: Impact of hypocaloric dietary intervention on ovulation in obese women with PCOS. Reproduction 2017; 153: R15-R27

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