In einem Kinderwunschzentrum in der chinesischen Metropole Xi‘an analysierte man die Inzidenz früher und später Aborte bei 21.820 Schwangerschaften nach einer IVF- oder ICSI-Behandlung. Bei 10,8 % der Frauen lag ein PCOS vor.
Bis zur 13. SSW kam es bei 16,6 % der Patientinnen mit PCOS und bei 18,3 % der Frauen aus der Vergleichsgruppe zu einem Abgang. Dieser Unterschied erwies sich nach der Anpassung an potenzielle Störfaktoren als nicht signifikant. Anders sah es bei der Rate an Spätaborten nach der 13. SSW aus: Hier lag das Risiko in nicht adjustierten Analysen bei den PCOS-Patientinnen um 81 % höher. In Multivarianzanalysen stellte sich allerdings heraus, dass der Unterschied im Wesentlichen auf dem höheren BMI und dem häufigeren Vorliegen von Begleiterkrankungen wie Hypertonie und Diabetes beruhte. Rechnete man diese Einflussfaktoren heraus, blieb eine nicht signifkante Risikoerhöhung von 38 % erhalten. Keinen großen Einfluss auf die Abortrate bei PCOS-Patientinnen zeigten die Zahl der transferierten Embryonen und die Zahl der Fruchthöhlen im Ultraschall. In beiden Gruppen fiel jedoch bei einem Single-Embryo-Transfer eine geringere Rate an Spätaborten auf.
Die Studienergebnisse können nach Ansicht der Autoren dabei helfen, PCOS-Patientinnen bei einer IVF besser über das individuelle Risiko eines Schwangerschaftsverlusts zu beraten. CW